Im Glockenturm von St. Clemens befindet sich eine Rarität - die „Marienglocke“. Sie stammt aus dem Jahr 1453 und ist damit die älteste und wertvollste Glocke im Seelsorgebereich. Sie wurde wahrscheinlich in der gleichen Werkstatt wie die Glocken „Speziosa“ und „Preciosa“ des Kölner Doms gegossen und kann als deren Schwester gelten. Ergänzt wird das Geläut durch die „Clemensglocke“ (1648) und die „Josefsglocke“ (1960). Die ursprüngliche dritte Glocke, die „Katharinenglocke“ (auch 1648) wurde im Zweiten Weltkrieg wie so viele andere Glocken zu Kriegszwecken eingeschmolzen.
Glocken sind in verschiedenen Funktionen in nahezu allen Religionen bekannt.
Die Einführung der Glocken ins Christentum soll im 4. und 5. Jahrhundert stattgefunden haben. Das Läuten als Ruf zum Gottesdienst wurde aber erst im Laufe des 5. und 6. Jahrhunderts bekannt und fand im 8. Jahrhundert durch irische Wandermönche eine weitreichendere Verbreitung und wurden von Papst Stephan IV. im kirchlichen Bereich fest verankert.
Bis heute sind die vielen Kirchtürme mit ihren Glocken prägende Elemente im optischen und akustischen Leben von Städten und Dörfern. Dies ist auch in unserem Seelsorgebereich der Fall.