E-Mail: apo60@t-online.de
Das Kerpener Kulinarische Kirchen Kino
präsentiert vom KKKK-Team
jeweils sonntags um 16:00 Uhr
im Kath. Pfarrzentrum Horrem
Hauptstraße 215
50169 Kerpen-Horrem
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Die Aktualisierung auf den nächsten Film
erfolgt jeweils einige Tage nach der letzten Veranstaltung!
Florian Zeller * GB * 2020 * 97 Min. * FSK 6
The Father ist ein Filmdrama von Florian Zeller, eine Adaption seines eigenen Theaterstücks, das im Januar 2020 beim Sundance Film Festival Premiere feierte und am 26. August 2021 in die deutschen Kinos kam.
Handlung
Anne hat sich jahrelang um ihren alten Vater Anthony gekümmert, doch das Fortschreiten seiner Demenz bringt sie zunehmend an die Grenzen ihrer Belastbarkeit, während Anthony verzweifelt versucht, die Kontrolle über sein Leben zu behalten.
Sie besucht Anthony in seiner Londoner Wohnung, nachdem er ausfällig gegenüber seiner Pflegekraft geworden ist. Er behauptet, die Pflegerin habe seine Armbanduhr gestohlen. Anne erzählt ihm, dass sie nach Paris ziehen werde, um dort mit dem Mann zusammenzuleben, den sie liebe. Das verwirrt Anthony, denn er kann sich nicht erinnern, dass es nach dem Scheitern ihrer Ehe mit James einen Mann in ihrem Leben gegeben hätte. Anne sagt ihm, dass er in ein Pflegeheim ziehen müsse, wenn er keine Betreuerin in seiner Wohnung duldet. Anthony beharrt darauf, dass er alleine sehr gut zurecht komme und stellt klar, dass er nie aus seiner Wohnung ausziehen werde. Gleichzeitig ist er deprimiert und fühlt sich von seiner Tochter verlassen.
Am Morgen sieht Anthony einen ihm unbekannten Mann, Paul, in seiner Wohnung und ist empört über sein Eindringen. Paul stellt klar, dass dies das Zuhause von ihm und Anne ist und dass Anthony hier bereits seit längerer Zeit mit den beiden lebt. Als Anne vom Einkaufen zurückkehrt, erkennt Anthony sie nicht, was ihn erneut in große Unsicherheit stürzt.
Für den folgenden Tag organisiert Anne einen ersten Termin mit einer neuen Pflegekraft, Laura. Bei dem Treffen ist Anthony zunächst sehr charmant, er erzählt der attraktiven jungen Frau, er sei früher Tänzer gewesen. Laura erinnere ihn an seine andere Tochter Lucy, die er nun schon lange nicht mehr gesehen habe. Dann jedoch wird er laut und unhöflich und wiederholt, dass er keine Hilfe nötig habe.
Anne begleitet Anthony zu einer ärztlichen Untersuchung, wo er bekräftigt, er habe keine Probleme mit seinem Gedächtnis und, durch eine Frage in die Ecke gedrängt, umgekehrt seiner Tochter unterstellt, sie sei so vergesslich, dass sie es sei, die ärztliche Hilfe brauche. […]
Im Verlaufe der Filmhandlung wird deutlich, dass Anthony in Wirklichkeit seit Jahren in Annes und Pauls Wohnung lebt, diese aber für seine eigene hält. Eines Tages streiten sich Anne und Paul darüber, dass sie aufgrund Anthonys aggressiven Verhaltens gegenüber der Pflegekraft einen geplanten Italienurlaub kurzfristig absagen mussten.
Auch die sonstigen Einschränkungen kommen zur Sprache, die Anne für die Betreuung ihres Vaters bisher hinzunehmen bereit war, die Paul jedoch mittlerweile nicht mehr mittragen will. Entnervt geht er zu Anthony und fragt ihn, wie lange er den beiden noch „auf den Sack“ zu gehen gedenke, und schlägt ihn ins Gesicht. […]
Kritik (kleine Auswahl)
Owen Gleiberman von Variety schreibt, als Zuschauer könne man nicht genau sagen, welches Szenario real ist und welches Anthony halluziniert, was der geniale Schachzug des Films sei. In The Father verwandele Florian Zeller eine stabil wirkende Realität vor unseren Augen in Treibsand, wie bei einer Fata Morgana und Trugbildern. Zur Orientierung hierzwischen liefere der Film kleine Hinweise, nur um einem jedes Mal aufs Neue den Teppich unter den Füßen wegzuziehen, ohne dass man sich sicher sein kann, sich nun auf dem Boden der Tatsachen zu befinden. So mache The Father etwas, was nur wenige Filme über geistige Behinderung im Alter in einem solchen Umfang hervorgebracht hätten, so Gleiberman, denn der Film versetze den Zuschauer in den Verstand von jemandem, der seinen Verstand verliert, wodurch er scheine, als würde man King Lear in die Twilight Zone verfrachten.
Benjamin Lee vom Guardian schreibt, für Anthony sei das Leben zu einem Ort immer desorientierter Verwirrung geworden, und in meisterhafter Manier erzähle Zeller die Geschichte aus seinen Augen, während sich Figuren und Schauplätze verändern und wir so durcheinander werden wie er. Was wie ein Filmdrama beginne, lasse Anthony so zur Figur in einem Trippy-Thriller werden, der von einem realen Drama erzählt. Der Zuschauer frage sich ständig, wenn Änderungen in seiner Wohnung vorgenommen werden, so wenn diese von einem auf den anderen Moment neu möbliert ist, was die wahre Wahrheit sein könnte. Dies beschreibt Lee als ein geniales Mittel, den schrecklichen Geisteszustand von Menschen mit Demenz zu vermitteln. Anthony Hopkins in der Hauptrolle spiele die gesamte Bandbreite von Emotionen, von Empörung bis hin zu Wutausbrüchen, und fühle sich niemals wie ein konstruierter Charakter an, womit sich der Schauspieler als ein früher Spitzenreiter für das Oscar-Rennen 2021 qualifiziere.
Auszeichnungen (kleine Auswahl)
- British Independent Film Awards 2020:
Auszeichnung für das Beste Drehbuch (Florian Zeller und Christopher Hampton)
Auszeichnung als Bester Schauspieler (Anthony Hopkins)
Auszeichnung für den Besten Filmschnitt (Yorgos Lamprinos)
Nominierung als Best British Independent Film
Nominierung für die Beste Regie (Florian Zeller)
Nominierung für das Beste Szenenbild (Peter Francis)
- Oscarverleihung 2021:
Nominierung als Bester Film (Philippe Carcassonne, Jean-Louis Livi und David Parfitt)
Auszeichnung als Bester Hauptdarsteller (Anthony Hopkins)
Nominierung als Beste Nebendarstellerin (Olivia Colman)
Auszeichnung für das beste adaptierte Drehbuch (Christopher Hampton und Florian Zeller)
Nominierung für den Besten Schnitt (Yorgos Lamprinos)
Nominierung für das Beste Szenenbild (Peter Francis und Cathy Featherstone)
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G. Firmenich